Das ICT Austria - Trendbarometer

Wussten Sie, dass die meisten österreichischen IKT Unternehmen unserer Regierung den weiteren Ausbau von Bildung und Forschung im Bereich MINT und Digitalisierung empfehlen würden? Wir haben 28 Player aus unserer ICT Austria Community befragt, die in Summe 2.500 MitarbeiterInnen beschäftigen und 600 Mio. Euro Umsatz machen. Eine Zusammenfassung ihrer Wahrnehmung der aktuellen Marktlage und ICT-Standortsituation in Österreich dürfen wir Ihnen hier gleich folgend vorstellen. Alle weiteren Details finden Sie in unserem ICT Austria Trendbarometer.

Wie geht’s der österreichischen ICT-Branche und wo will sie hin?

Die COVID-19-Krise in diesem Jahr hat uns nicht zuletzt wieder mal sehr klar vor Augen geführt, wie elementar es ist, in Zeiten der großen Digitalisierungsschübe, Datenökononmie und Spionagefälle auf die rasante Entwicklung und den aktiven Einsatz heimischer ICT Produkte zu setzen. Nur so wird es für uns auf lange Sicht betrachtet möglich sein, die eigene Wirtschaftskraft zu erhalten und infolgedessen auch weiterhin autonom und frei entscheiden zu können, nach welchen Systemen, Regeln und Werten wir unsere Zukunft gestalten möchten. 

Wir als ICT Austria sind dazu angetreten, an der Stärkung unserer österreichischen ICT Landschaft zu arbeiten und unsere heimischen ICT-Produkte mit vereinten Kräften nach vorn zu bringen.

In Vorbereitung auf die Lancierung unserer 2021-Aktivitäten, bei denen sich ganz entsprechend unserer Meta-Zielsetzung alles um das Motto “digitale Souveränität und lokale Wertschöpfung” drehen wird, haben wir schon mal ein wenig in unsere Branche hineingehört.

Wir haben 28 Mitglieder aus unserer ICT Austria - Community dazu befragt, wie sie, als starke Player des österreichischen ICT Sektors, den Markt und die technologische Entwicklung, die aktuelle Lage des Standorts Österreich, die derzeitige Stimmung in der ICT Branche, den Bereich der Forschung und Förderung sowie ihre eigene Situation einschätzen, und was sie unserer Bundesregierung empfehlen würden, um unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit bestmöglich weiter voranzutreiben. 

Das Ergebnis unserer Erhebung haben wir in unserem brandneuen „ICT Austria Trendbarometer“ zusammengefasst, aus dem wir hier gleich folgend die wichtigsten Erkenntnisse vorstellen möchten. 

Was zeigt uns das neue "ICT Austria Trendbarometer"?

1. Markt & Technologie

Alle der befragten Player befassen sich oft und eingängig mit den Themen der Digitalisierung und auch ihre Vernetzung untereinander funktioniert im Zuge dessen sehr gut. 90 % von ihnen haben bereits Projekte mit einem oder mehreren der Beteiligten umgesetzt.

Ihrer Einschätzung nach zählen Cyber Security, Industrie 4.0 und Collaboration im aktuellen Jahr zu den wichtigsten Markt- und Technologietrends der ICT Branche – gefolgt von digitalen Plattformen, Cloud Computing, Internet of Things, Artificial Intelligence, Big Data, Business Intelligence, Virtual & Augmented Reality und Robot Process Automation. Die geringste Bedeutung wurde von den Befragten derzeit dem Bereich Blockchain beigemessen. 

Im direkten Bezug zu ihrem eigenen Produkt- und Serviceportfolio sieht die Prioritätenordnung ein wenig anders aus. Hier machen digitale Plattformen und Cloud Computing hinsichtlich der aktuellen thematischen Wichtigkeit das große Rennen. Danach werden Cyber Security, Big Data, Industrie 4.0, Collaboration, Artificial und Business Intelligence sowie Internet of Things genannt. Den Abschluss machen Augmented und Virtual Reality sowie Robot Process Automation und Blockchain.

Wie schätzen Sie die folgenden Markt- und Technologietrends in der österreichischen IKT Branche für das aktuelle Jahr ein und wie wichtig sind diese IKT Themen aktuell für ihr eigenes Produkt- und Serviceportfolio?

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2. Der Standort Österreich

Im internationalen Vergleich beurteilen die Befragten die Lage des Wirtschaftsstandorts Österreich als durchschnittlich bis gut.

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Die Qualität der Ausbildung an österreichischen Fachhochschulen, Universitäten und HTLs scheint ihrer Ansicht nach verhältnismäßig hoch zu sein. Sie wurde in einer Skala von 1 bis 5 mit ganzen 4 Punkten bewertet. Dieser folgen die Faktoren Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Innovationskraft mit jeweils 3,5 Punkten. 

Das Schlusslicht der Auswertung stellt die Einschätzung der generellen Wettbewerbsfähigkeit dar, die mit knapp über 3 Punkten bewertet wurde und damit zugleich auch klar aufzeigt, dass trotz der positiven Wahrnehmung unserer Ausgangsbasis zugleich durchaus auch noch ein großer Handlungsbedarf gesehen wird.

3. Die aktuelle Stimmung 

Nach den Ergebnissen unserer Befragung zur Beurteilung das allgemeinen ICT Geschäftsklimas zeichnet sich ebenso ein durchaus optimistisches Bild ab. 

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  • Die derzeitige Geschäftslage wurde zu 53 % mit gut, zu 47 % mit befriedigend und zu 0 % mit schlecht bewertet.

  • Die Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate wird zu 53 % als eher günstig, zu 35 % als eher gleichbleibend und zu 12 % als schlecht eingestuft.

  • In Bezug auf die Entwicklung der Preise in den nächsten 3 Monaten wird in 29 % der Fälle ein Anstieg, in 47 % eine unveränderte Lage und in 24 % eine Senkung erwartet.

  • Hinsichtlich der Beschäftigungszahlen in den nächsten 3 Monaten gehen 52 % von einem Anstieg, 24 % von einem Gleichstand und 24 % von einer Senkung aus.

4. Forschung & Förderung 

Die befragten Mitglieder unserer ICT Austria Community sind nach eigenen Angaben aktiv bei Forschungsprojekten beteiligt. Darunter befinden sich Projekte mit der TU Wien, der TU Graz, der FH Salzburg und dem Fraunhofer Institut.

Förderungen werden häufig genutzt. Allen voran die Förderungen der FFG und des WAFF. Auch regionale Förderungen und EU Förderungen werden in Anspruch genommen.

Was macht die 28 befragten Player der ICT Austria Community aus?

Sie ...

  • beschäftigen in Summe 2.500 MitarbeiterInnen, wovon 2.200 in Österreich ansässig sind.

  • vereinen in ihrem Netzwerk 1.500 externe ExpertInnen, die bei Bedarf hinzugezogen werden können.

  • machen 600 Mio. Euro Umsatz, wovon 450 Mio. allein in Österreich generiert werden.

  • betreuen mehr als 50.000 Kunden, wovon ca. 47 % in Österreich angesiedelt sind.

  • investieren 20 % des Umsatzes in Forschung, technologische Entwicklung und innovative Projekte, was die Grundlagenforschung, Technologieentwicklung, Vorentwicklung, Produkt- und Prozessentwicklung sowie Aus- und Weiterbildung umfasst.

  • haben alle ihren Hauptsitz in Österreich, schaffen Arbeitsplätze hierzulande und exportieren ihre Produkte und Dienstleistungen zu großen Teilen auch in die ganze Welt.

  • haben in 30 % der Fälle Tochtergesellschaften im Ausland.

  • bedienen mit ihrem breiten Portfolio an Dienstleistungen, Produkten und Innovationen eine Vielzahl an Kunden in verschiedensten Branchen, zu denen allen voran die Industrie, die öffentliche Hand, die Finanzbranche, der Handel, die Versorgung und der Gesundheitsbereich zählen und darüber hinaus auch weitere, wie die der Automotive-Sektor, der Bildungs- und Karrierebereich, die Versicherungs-, Bau- und Pharma-Branche und vieles mehr.

  • weisen in 50 % der Fälle jetzt bereits einen Frauenanteil von 20 bis 40 % auf, und wünschen sich in 60 % der Fälle in spätestens 5 Jahren einen Frauenanteil von 40 bis 60 %.

  • haben in den letzten 12 Monaten trotz Corona-Krise knapp 15 neue MitarbeiterInnen eingestellt – davon 59 % in Österreich.

  • investieren in 70 % der Fälle knapp 5 % ihres Umsatzes in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Was würden die befragten ICT Unternehmen der österr. Bundesregierung empfehlen?

Auf die Frage hin, welche Empfehlungen die Befragten an die österreichische Bundesregierung aussprechen würden, um im internationalen Vergleich best- und raschestmöglich aufholen zu können, wurden die folgenden 3 Antworten am häufigsten angeführt: 

  • Der weitere Ausbau von Bildung und Forschung im Bereich MINT und Digitalisierung.

  • Die Lancierung von Maßnahmen, die dazu beitragen, die digitale Wertschöpfung in Österreich zu behalten.

  • Die Einführung von besseren steuerlichen Absatzmöglichkeiten im Zuge der Digitalisierung.

Für ev. weitere Detailrückfragen dazu, stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung! > zum Kontakt

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